Die Kurkuma-Pflanze ist eine Verwandte des Ingwers. Weil Kurkuma stark orange bis gelb färbt, wird Kurkumapulver unter anderem zum Färben von Curry verwendet. In der asiatischen Naturheilkunde wird Kurkuma seit jeher zur Förderung der Verdauung und zur Stärkung der Verdauungsorgane eingesetzt.
Anbau und Verarbeitung
Experten vermuten, dass die zu den Ingwergewächsen gehörende Pflanze Kurkuma ursprünglich aus Indien stammt. Heute wird sie in beinahe allen tropischen Gebieten, rund um den gesamten Erdball angebaut. Kurkuma ist eine mehrjährige Staude mit großen, breiten, schilfähnlichen Blättern, die bis zu einem Meter lang werden. Die recht großen, weißen, gelben oder rosafarbenen Blüten sitzen auf etwa 20 Zentimeter langen, ährenähnlichen Blütenständen.
Ernährungstechnisch sowie heilkundlich interessant ist ausschließlich der unterirdisch wachsende Wurzelstock. Sein botanischer Name lautet Curcumae longae rhizoma, was übersetzt so viel wie Gelbwurzel bedeutet. Die Wurzel verströmt einen eher schwachen, aromatisch-würzigen Geruch. Ähnlich wie Ingwer ist Gelbwurzel brennend scharf und darüber hinaus bitter.
Die Ernte erfolgt stets nach dem Verblühen der Curcuma-Pflanze durch Ausgraben größerer Wurzelstockteile. Um erneutes Austreiben zu verhindern, werden die Wurzeln unmittelbar nach der Ernte in heißem Wasser gebrüht. Zur Gewinnung von Kurkuma-Pulver schneiden Arbeiter oder Maschinen die so genannten Wurzel-Nebenrhizome in Scheiben. Diese werden anschließend mittels moderner Verfahren getrocknet und zu Pulver vermahlen.
Nutzung von Kurkuma
Traditionell wird Kurkuma zur Unterstützung der Verdauungsfunktionen verwendet, insbesondere dann, wenn die Beschwerden auf eine Störung oder eine Fehlfunktion des Gallensystems zurückzuführen sind. Betroffene Personen leiden oftmals unter Druckschmerzen im rechten Oberbauch, die bis in die Schulter hineinstrahlen, Appetitlosigkeit, Völlegefühl, Übelkeit, schlimmstenfalls unter wiederkehrenden Koliken. Die Beschwerden treten vor allem nach dem Genuss von Kaffee, fettem Essen oder nach dem Verzehr von Hülsenfrüchten auf. Kurkuma regt die Gallensekretion an. Die Beschwerden bessern sich. Darüber hinaus lassen sich auch bestimmte Geschwüre mit Gelbwurzel gut behandeln.
Achtung! Die erforderliche Indikation mit entsprechenden Dosierempfehlungen sollten erkrankte Personen stets einem kundigen Arzt überlassen!
Ein weiteres wichtiges Einsatzgebiet von Kurkuma-Pulver ist die Küche. Hier dient es als vielseitiges Gewürz. Kurkuma ist Ingredienz verschiedenster exotischer Rezepte. Daneben ist Kurkuma ein hochwertiges, rein pflanzliches Färbemittel. Currypulver und Pasten fallen sofort durch die typische Farbe und das Aroma von Gelbwurzel ins Auge. In Europa wird Kurkuma aufgrund seiner intensiven Farbe gerne Senf und Senfprodukten zugesetzt. Außerdem ist das Gewürz ein wichtiger Bestandteil von Worcestersoße.
In tropischen Regionen findet bei der Zubereitung traditioneller Gerichte oft frische Kurkuma-Wurzel Verwendung. In Deutschland ist frisches Curcuma eher selten erhältlich. Falls es frisches Kurkuma gibt, lohnt sich der Kauf eines kleinen Wurzelstücks allein schon wegen der Überraschung beim Anschneiden. Die intensiv orange-gelbe Farbe der Wurzelknolle leuchtet eindrucksvoll und zeigt damit sehr anschaulich, warum Kurkuma auch Gelbwurz genannt wird. Mit der Dosierung sollten Genießer allerdings sehr sparsam zu Werke gehen, weil ein mit Kurkuma überwürztes Gericht nicht mehr appetitlich riecht.
Kurkuma-Pulver passt zu Fisch und Fleisch, es gibt Essiggemüse, Salatsoßen und Grillgewürzen den richtigen Pepp. Ob frisch oder als Pulver: Es empfiehlt sich, beim Hantieren mit Kurkuma Handschuhe zu tragen, weil sich bei Berührung auch die Haut schnell intensiv gelb-orange färbt und sich das Ganze nur schwer wieder abwaschen lässt.
Inhaltsstoffe von Kurkuma
Der Wurzelstock der Kurkuma-Staude enthält, je nach Anbaugebiet, zwei bis sieben Prozent ätherische Öle, welche zum Großteil aus Sesquiterpenen bestehen. Weiterhin enthält Kurkuma mindestens drei Prozent Dicinnamoylmethanderivate, Kaffeesäure, Kaffeesäurederivate sowie Ferulasäure.
Nährwertangaben
Menge pro 100 Gramm gemahlene Kurukmawurzel (Quelle: USDA)
- Kalorien: 354
- Fettgehalt: 10g
- gesättigte Fettsäure: 3,1g
- Ungesättigte Fettsäuren: 2,2g
- Cholesterin: 0mg
- Natrium: 38mg
- Kalium: 2.525mg
- Kohlenhydrate: 65g
- Ballaststoff: 21g
- Zucker: 3,2g
- Protein: 8g
Wirkungsweise
Die Inhaltsstoffe von Kurkuma erleichtern die Fettverdauung. Es werden größere Mengen an Gallensäuren ausgeschüttet. Zudem wird die Entleerung der Gallenblase forciert. Die Gallensäuren binden im Darm kleinste Fettpartikel, sodass er sie besser aufnehmen kann. Das ist der Grund, weshalb Curcuma, vor allem nach einem gehaltvollen, fettigen Essen, Völlegefühl lindert und Blähungen vorbeugt. Die im Gewürz enthaltenen ätherischen Öle wirken zusätzlich krampflösend und beruhigen die Magen-Darmmuskulatur. Unwohlsein und Blähbauch verschwinden.
Untersuchungen haben ergeben, dass Gelbwurzel antibakteriell wirkt und bis zu einem gewissen Grad entzündliche Prozessen im Körper entgegensteuert. Derzeit klärt die Wissenschaft, inwieweit sich diese Effekte medizinisch sinnvoll nutzen lassen.
Mögliche Nebenwirkungen von Kurkuma
Im Grunde genommen ist Kurkuma, in vernünftigen Mengen genossen, frei von schädlichen Nebenwirkungen. Manche Menschen vertragen Gelbwurz nicht. Sie bekommen nach dem Verzehr kurkumahaltiger Speisen Magenschmerzen. Woran das liegt, ist bis heute nicht eindeutig geklärt.
Auch hier noch einmal der Hinweis: Für bei gesundheitlichen Komplikationen fragen Sie immer Ihren Arzt oder Apotheker!
Linktipps:
Curcuma in der Wikipedia
Wie gesund ist Curcuma? Apotheken-Umschau
Kochen mit Kurkuma – Rezepte bei Chefkoch.de
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Bilder:
1: © Sommaill – Depositphotos.com
3: © Jakkarin_rongkankeaw@hotmail.com – Depositphotos.com
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