Damiana-Pflanze
Damiana-Pflanze

Damiana ist ein kleinwüchsiger Strauch, der den lateinischen Namen Turnera diffusa trägt. Botanisch gehört die Pflanze zur Familie der Safranmalven. Das natürliche Verbreitungsgebiet reicht vom Süden Nordamerikas über Mexiko bis nach Argentinien. Obwohl Damiana an manchen Standorten durchaus eine Höhe von bis zu zwei Metern erreichen kann, bleibt der Strauch doch zumeist kleiner als einen Meter. Seine länglichen, flaumig behaarten Blätter besitzen einen gewellten Rand und sind fingerartig angeordnet. Anfang Juli beginnt der Strauch zu blühen, wobei die etwa vier Zentimeter großen, gelben Blüten den oberen Blattachseln entspringen und optisch an die Blüten einiger Hahnenfußgewächse erinnern. Aus den Blüten entwickeln sich recht unscheinbare, rauschalige Früchte mit einer Größe zwischen zwei bis vier Millimetern. Bereits die Maya wussten um die heilende und anregende Wirkung des Damiana-Krauts. Seinen Namen erhielt der Strauch im 17. Jahrhundert von spanischen Missionaren. In Anlehnung an den heiligen Damian, dem Schutzpatron aller Apotheker, nannten sie den Strauch Damiana.

Inhaltsstoffe

Die Blätter enthalten wertvolle ätherische Öle, Stärke, Harze, Arbutin sowie die Bitterstoffe Damianin und Tannin. In den Stängeln des Damiana-Strauches befindet sich zusätzlich auch Koffein. Wegen ihrer Inhaltsstoffe, vor allem der ätherischen Öle, riechen die Blätter sehr aromatisch.

Wirkung

Neben einer leicht euphorisierenden Wirkung, wird dem Genuss von Damiana-Kraut auch ein gewisser aphrodisierender Effekt nachgesagt, weshalb bereits die Naturvölker das Kraut als natürliches Aphrodisiakum nutzten. Tatsächlich regt es bei regelmäßigen Konsum die Durchblutung an, was sich unter anderem auch stärkend auf die Sexualorgane auswirken kann. Untersuchungen zufolge wird die Intensität dieser Wirkung allerdings sehr individuell wahrgenommen.

Die Ureinwohner im Verbreitungsgebiet setzten Damiana regelmäßig auch gegen verschiedene Krankheiten, wie Husten oder Nierenerkrankungen ein. Die enthaltenen ätherischen Öle sollen die Atmung erleichtern und die Bronchien entkrampfen. Außerdem soll Damiana eine positive Wirkung auf die Verdauung haben und kann deshalb angeblich helfen, Bauchschmerzen zu bessern. Manche Frauen vertrauen auch heute noch der lindernden Wirkung bei Menstruationsbeschwerden.

Ähnlich wie Marihuana soll gerauchtes Damiana-Kraut beruhigend, entspannend und bei einigen Personen auch leicht berauschend wirken. Wissenschaftlich nachgewiesen werden konnte dies bisher aber nicht. Dennoch nutzen es manche Raucher als Tabakersatz. Angeblich soll Damiana geraucht sogar die Lunge reinigen. Obwohl es diesbezüglich angeblich positive Erfahrungen gibt, fehlen auch hier noch fundierte wissenschaftliche Studien.

Verwendung

Auch in der modernen Pharmazie wird Damiana verwendet. Sie findet in vielen Präparaten, als Kapsel oder als Damianatee, oft auch in Verbindung mit anderen Tees und Kräutern, Verwendung. Der Vertrieb dieser Produkte erfolgt vor allem über Apotheken, Online- und Erotikshops. Apotheker und Heilpraktiker empfehlen Damiana-Tee auch zur Stärkung oder Beruhigung, gegen Durchfall, Menstruations- oder Nierenbeschwerden. Manche Pfeifenraucher schätzen Damiana als milden Ersatz für herkömmlichen Tabak.

Anbau und Ernte

Der Strauch bevorzugt trockene Standorte, weshalb er zumeist in höher gelegenen Mischwäldern, auf Klippen oder Kalkstein wächst. Gesät wird im Frühjahr an einem sonnigen bis halbschattigen Platz. Gegossen wird sehr selten, dann jedoch reichlich. Die Pflanze ist mehrjährig. Die Ernte erfolgt ebenfalls im Frühjahr durch kräftigen Rückschnitt. Danach wird die komplette Pflanze mit Kraut und Stängeln zunächst getrocknet und später passend zerkleinert.

Zubereitung von Damiana-Tee

Damiana-Tee
Damiana-Tee

Neben dem Inhalieren ist der Genuss von Damiana als Tee die bekannteste und beliebteste Art, die spezielle Wirkung dieses Krauts zu erfahren. Dafür wird das getrocknete Kraut zerkleinert und als Tee aufgebrüht. Es empfiehlt sich, circa zwei Teelöffel Damiana mit einer Tasse sprudelnd kochendem Wasser aufzugießen und zwischen fünf und zehn Minuten ziehen zu lassen. Danach abseihen, eventuell mit ein wenig Honig süßen und in kleinen Schlucken trinken. Wer mag, kann Damiana auch mit Orangeblüten, Zitronenmelisse, oder Pfefferminztee mischen.

Mögliche Nebenwirkungen

Die langfristigen Auswirkungen von regelmäßigem Damiana-Konsum sind bis heute noch nicht hinreichend erforscht. Obwohl keine bestimmten schädlichen Nebenwirkungen bekannt sind, die allein dem Genuss dieser Pflanze zuzuschreiben wären, sollten Kinder, schwangere Frauen und stillende Mütter vorsorglich darauf verzichten.

Linktipps

Wikipedia-Eintrag zu Turnera diffusa
Phyto Doc

————————
Bild Damianablüte: © sdvonmb – fotolia.de

————————
Wichtig – rechtlicher Hinweis: Alle Texte und Beiträge auf dieser Seite sind rein informativ. Sie stammen aus diversen Quellen und haben keinen Anspruch auf Vollständigkeit und Richtigkeit. Sämtliche Informationen sind nicht produktbezogen und dienen keinem werblichen Zweck!

Ähnliche Einträge